
Anreise und Empfang
Meine Anreise ins Naheland war abwechslungsreich und der Empfang an der Rezeption freundlich. Erste Informationen zum Fasten habe ich bereits erhalten (heute Abend bekomme ich noch einen Gemüseteller, morgen Vormittag habe ich meinen Arzttermin, danach geht es dann mit dem Fasten richtig los). Ich beziehe mein Zimmer, studiere die toll gestalteten Informationen zum Haus, den Angeboten, den Sportmöglichkeiten und Sehenswürdigkeiten in der Umgebung. Am Abend bekomme ich einen schön dekorierten Gemüseteller, Kräutertee und Kontakt zu den Mitfastern, die morgen mit mir starten werden. Gespannt gehe ich abends auf mein Zimmer und freue mich auf den morgigen Tag.





Arzttermin und Fastenablauf
Um 9:45 Uhr habe ich meinen Arzttermin, vorher habe ich einen Kräutertee getrunken und den umfangreichen Anamnesebogen ausgefüllt. Die geeichte Waage trügt nicht, es sind sogar 2 Kilo mehr als ich angegeben habe. Das Aufnahmegespräch ist ausführlich, eine halbe Stunde werde ich eingehend zu meinen Essgewohnheiten, sportlichen Aktivitäten, Genußmittelkonsum und gesundheitlichen Beschwerden befragt. Der Fastenablauf des Buchingerfastens wird mir detailliert erklärt, die Anwendungen und Therapien mit mir besprochen und eine körperliche Untersuchung durchgeführt.
«Ich bin beeindruckt von dem kompetenten Arztgespräch und starte mit gutem Gefühl in das Fasten.»

Glaubersalz und Fasten
Jetzt kommt das „Glaubern“ – das in Wasser gelöste Glaubersalz wird schluckweise getrunken – nicht gerade ein kulinarisches Highlight, aber die Darmreinigung, so habe ich gelernt, steht beim Fasten im Fokus. Am ersten Fastentag das Glaubersalz und in den nächsten Tagen Darmspülungen und die Colonhydrotherapie. Den weiteren Vormittag verbringe ich auf meinem Zimmer und lasse das Glaubersalz wirken, eine intensive Darmreinigung wird durch dieses salinische Abführmittel (so hat es der Arzt genannt) ausgelöst. Am Nachmittag mache ich in der sanften Nahelandschaft einen Spaziergang und trinke ausreichend Wasser, täglich mindestens 1 Stunde körperliche Bewegung und die Trinkmenge sollte 3 Liter betragen.

Bewegung und Ernährung
Heute fühle ich mich nach dem Aufstehen etwas schwach, das Herz klopft kräftiger als gewöhnlich. Das Fastenfrühstück und die Gesellschaft der anderen Fastenden wirkt Wunder, ein Teelöffel Honig in den Kräutertee, der frischgepresste Obstsaft und anregende Gespräche über tolle Rezepte und die Vorsätze nach dem Fasten erwecken meine Lebensgeister. Am Vormittag habe ich eine Massage, gehe schwimmen und absolviere 30 Minuten auf dem Crosstrainer. Mittags gibt es eine Zucchinibrühe, sie ist für meinen Geschmack zu schwach gewürzt, aber so soll es wohl richtig sein, nur eine Prise Salz und recht dünnflüssig, die Mineralien und einige Vitamine sind für die Fastenernährung wichtig.

Daran schließt sich auf dem Zimmer der Heusack, eine warme Heublumenkompresse auf die Leber und Oberbauchregion an. Damit kann ich wunderbar einschlafen, herrlich. Gestärkt stehe ich am Nachmittag auf und mache einen ausgedehnten Spaziergang.

Gewichtsabnahme und Körperfett
Morgens die ärztliche Fastenkontrolle, das Gewicht ist 1,5 Kilo gesunken, ich freue mich diebisch, der Arzt relativiert und erklärt, dass die Gewichtsabnahme in den ersten Tagen rasch verläuft, dabei aber ein großer Anteil Wasser ist, welches ausgeschwemmt wird. Er erklärt mir die Körperfettmessung und ich sehe schwarz auf weiß, was ich prinzipiell schon längst wusste – mein Körperfett liegt 4,6 Kilo zu hoch, die Muskelmasse dagegen könnte etwas höher liegen.




Körperliche Bewegung ist ein Wachstumsimpuls auf die Muskulatur, mein Bewegungspensum wird heute gesteigert. Wassergymnastik und Mediation in der Gruppe, dazu mit 2 Mitfastern die Menschels Route, 7 Kilometer mit 200 Höhenmetern. Die Fußreflexzonentherapie, der Heusack und 2 Saunagänge runden den heutigen Tag ab. Hunger habe ich gar keinen, erstaunlich.

Colonhydrotherapie und Massage
Heute die Colonhydrotherapie, eine intensive Spülung des Dickdarms mit Wasser, hiervor habe ich Respekt, diese Therapie ist mir neu. Meine Befürchtung war unbegründet – die Colonhydrotherapie bekommt mir außerordentlich gut, ich fühle mich wie erleichtert danach. Meine körperliche Leistungsfähigkeit steigt von Tag zu Tag, die begleitenden Anwendungen wie Heusack, Massage, Fußreflexzonentherapie sind wahre Wohltaten. Für den vorletzten Tag habe ich mir noch eine Lomi-Lomi-Massage als Belohnung dazugebucht.
Kontrolle und Halbzeit
Bei der Fastenkontrolle rät mir der Arzt nach 7 Tagen das Fastenbrechen durchzuführen, damit ich die Aufbautage hier im Haus durchführen kann. Die Aufbautage seien noch wichtiger als das Fasten selbst, das schrittweise Heranführen des Verdauungsapparates an die normale Ernährung sei von hoher Wichtigkeit. Fast bin ich ein wenig enttäuscht, dass in 2 Tage das Fasten mit dem gedünsteten Apfel mittags und einer Kartoffelsuppe am Abend bereits beendet wird. Mir geht es am heutigen 5. Fastentag richtig gut, ich habe keinerlei Beschwerden, die Gewichtsabnahme beträgt 2,6 Kilo.

Kreislauf und Blutdruck
Nach dem Aufstehen hatte ich bis zum Frühstück noch einmal ein wenig Kreislaufschwierigkeiten, mein Blutdruck war um 20 Torr (mmHg) gesunken, wohl durchaus üblich beim Fasten. Nach dem Ingwer-Zitronentee mit Honig und dem wie immer liebevoll zubereiteten Obstsaft (heute Apfel-Orange) geht es mir wieder blendend und meine Motivation zu Hause meine Lebensgewohnheiten zu optimieren wächst von Tag zu Tag.

Fastenbrechen und Vortrag
Mein Tisch ist mit Blumen dekoriert, ich werde von den reizenden Servicemitarbeiterinnen beglückwünscht, dass ich 7 Tage gefastet habe, und bekomme den gedünsteten Apfel serviert. Er schmeckt grandios, die Geschmackswahrnehmung nach dem Fasten ist phänomenal, der Apfel ein Traum. Am Abend gibt es die Kartoffelsuppe (natürlich ohne Speck), ich schaffe nicht die ganze Portion uns lasse einen Rest zurückgehen. In der Fastengesprächsrunde mit der Ernährungswissenschaftlerin wurde uns geraten das innere Sättigungsgefühl zu spüren und dann mit dem Essen aufzuhören.

Aufbautage und Ernährung
Die Aufbautage sind abwechslungsreich, Knäckebrot, Magerquark, Müsli, Pellkartoffeln, Vollkornreis, Hirse, gedünstetes Gemüse, Sprossen und Keime, Blattsalat, dazu Wasser, Kräutertee, noch kein Fleisch oder Fisch, noch kein Kaffee oder Wein. Nach dem Fasten hat mir der Arzt empfohlen Genußmittel wie Kaffee, Zucker oder alkoholische Getränke noch 2 bis 3 Wochen zu meiden. Das wird mir nicht leicht fallen, aber ich habe es mir ganz fest vorgenommen.

Abschlußgespräch und Fazit
Beim Abschlußgespräch bin ich happy, 3,8 Kilo Gewichtsabnahme, davon 2 Kilo Fettgewebe, 1,2 Kilo Wasser und etwas Bindegewebe und Muskulatur. Der Arzt ist zufrieden, dann bin ich es auch. Mein BMI liegt wieder im oberen Normbereich, das körperliche Wohlbefinden ist zurückgekehrt. Fasten war eine tolle Erfahrung, die Fastengemeinschaft mit den anderen, die kompetente ärztliche und ernährungswissenschaftliche Betreuung, die familiäre Atmosphäre, die sorgsame Betreuung im Restaurant. Ich werde sicher wiederkommen!




€ 1.480
10, 14 oder 21 Fastentage